Arbeitsgedächtnis
Stellen Sie sich vor, Sinneseindrücke und Informationen steigen in einen Zug ein, um die Reise in das Langzeitgedächtnis anzutreten. Das Zugdepot des Gedächtniszuges ist das Arbeits- oder Kurzzeitgedächtnis. Im Arbeitsgedächtnis wird - wie der Name es sagt - gearbeitet. Wir benötigen es, um Informationen zu speichern, die erforderlich sind, um Alltagstätigkeiten zu erledigen. Nehmen wir an, die Betten sollen frisch bezogen werden. Für diese Tätigkeit sind gewisse Schritte erforderlich, die in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden müssen. Allerdings hat der Gedächtniszug nur eine begrenzte Anzahl an Abteils. Wenn diese mit Informationen belegt sind, können weitere nicht dazusteigen. Lassen Sie Ihr Arbeitsgedächtnis einen kurzen Zwischenstopp machen. Das gelingt zum Beispiel mit drei bewussten Atemzügen, bei denen Sie tief in den Bauch ein und wieder ausatmen. Danach können neue Informationen aufgenommen werden.
Schlaf ist besonders wichtig für das Arbeitsgedächtnis. Im Schlaf rekapituliert das Gehirn Inhalte des Arbeitsspeichers, analysiert, strukturiert und legt sie im Langzeitgedächtnis ab oder löscht sie, wenn sie keine Bedeutung haben. Deshalb ist es sinnvoll, Vokabeln vor dem Schlafen noch einmal zu wiederholen.
Ein gut funktionierendes Arbeitsgedächtnis ist bedeutsam für das Nachdenken über Fragestellungen und für die Suche nach Lösungswegen. Es verbessert sowohl die Merk- als auch die Problemlösefähigkeit. Und das Beste ist, dass nicht nur die Platzkapazität für neues Wissen und neue Informationen zunimmt, sondern Lösungen in kürzerer Zeit gefunden werden können.